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Rockerbanden in der Stadt: Diskos, Bars und Spielhallen für die Geldwäsche

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Obwohl sie momentan kaum im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, sind Rockerbanden in Mitteldeutschland weiterhin ein Problem: In Leipzig kam es erst im letzten Jahr zu großen Ausschreitungen und sogar Todesschüssen zwischen Hells Angels und United Tribuns.
Tom Bernhardt, Sprecher des sächsischen Landeskriminalamts, verwies bei den Banden auch auf Diskos, Bars, Spielotheken oder Tattoo-Studios. Diese Läden würden die Rockerbanden als Front krimineller Machenschaften betreiben oder zur Geldwäsche nutzen.

Wie sieht die Rockerszene in Halle (Saale) aus?

In Leipzig sieht die Situation gerade am Brennpunkt Eisenbahnstraße nicht sehr rosig aus. Doch wie ist die Rockerszene in Halle aufgestellt? Gerade erst Anfang des Jahres haben laut BILD-Meldungen die Bandidos ihr Klubhaus in der Merseburger Straße aufgegeben. Das war 2013 aber auch schon einmal so gewesen, dass die Bandidos abzogen und den Hells Angels Platz machten. Doch wie sieht es mit diesen oder anderen Banden aus?
Das lässt sich ingsesamt schwer sagen: Die Polizei hat manchmal Statistiken vorliegen oder weiß, wo welche Banden aktiv sind. Diese Informationen werden aber aus ermittlungsstrategischen Gründen nicht immer geteilt. Ansonsten ist die Rockerszene einfach auch sehr mobil – immerhin haben sie Motorräder.

Typisch Rocker?

Typisch für Rocker ist die Mischung aus beinhartem Business und einem sehr eigensinnigen und kruden männlichen Ehrverständnis. Das führt zu Schießereien, zu Schlägereien und auch zu internen Machtkämpfen. 2012 wurde in der Saalestadt ein führender Rocker erschossen.
Bekannt ist aber beispielsweise aus Leipzig, dass die Rocker auch viele Nebengeschäfte betreiben und in der organisierten Kriminalität sehr aktiv sind. Sie verdienen Geld als Türsteher oder kontrollieren die Türsteher-Szene, die auch Zugang zur Drogen-Szene sein kann. LKA-Sachsen-Pressesprecher Tom Bernhardt meint dazu treffend: „Wer die Türen hat, hat die Macht“.
Aber auch Prostitution oder der Betrieb von Bars, Clubs, Diskotheken, Tattoo-Studios oder Spielhallen werden betrieben – zum Teil zum Zweck der Geldwäsche.

Geldhahn zudrehen?

Es mag erstmal merkwürdig klingen, aber Online-Spielhallen oder -Casinos könnten eine Möglichkeit sein, um gegen die Rockerbanden vorzugehen. Bars, Tattoo-Läden oder Clubs können nicht ins Internet übertragen werden. Aber inzwischen kann man selbst Merkur oder Novoline Faust online spielen. Bei Spielhallen geht es vor allem um den Gewinn – weniger um die schöne Atmosphäre im Laden.
Indem staatlicherseits das Online-Glücksspiel stärker “gefördert” und normale Spielhallen stärker reguliert oder auch geschlossen werden, könnten Stadtteile und -bezirke aufgewertet und ggf. sogar Rockerbanden ausgeschlossen werden. Das Ziel sollte sein die Szene langsam auszutrocknen.

Rockerszene nicht unter-, aber auch nicht überschätzen

Ob solche Ideen je aufgegriffen werden, steht auf einem anderen Blatt. Zurzeit ist es um die Rockerszene bei uns in der Region auch etwas still geworden. Das mag mit dem Anstieg rechtsextremer Straftaten, der Flüchtlingskrise, Linksextremismus oder bspw. der Reichsbürgerszene zu tun haben. Der Fokus liegt einfach woanders. Die Rockerszene in Sachsen sorgt hingegen immer wieder für Schlagzeilen. Es gibt auch verschiedene Watchblogs, die sich des Themas annehmen.
Wie stehen Sie zur Rockerszene? Sollten diese Banden strafrechtlich verfolgt werden? Wie sollte mit ihnen umgegangen werden?

About Author

Peter Starck

Ich arbeite gelegentlich mit der Agentur Schrift-Architekt.de und werde hier später noch mehr schreiben.

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