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Feelgood Manager: Wenn der zufriedene Mitarbeiter das Jobziel ist

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Zurzeit sind Sommerferien und es ist Urlaubszeit. Da merken viele erstmal, wie sehr sie ihren Beruf lieben oder hassen. Studien belegen aber, dass die Liebe oder Abneigung für meinen Beruf nicht unbedingt mit dem Beruf zu tun hat, sondern dem Betriebsklima. Unliebsame Aufgaben, lästernde Kollegen oder ein nerviger Chef können schnell die Arbeitsatmosphäre vergiften. Der Feelgood Manager soll das beseitigen.

Sein oder ihr Arbeitsziel ist es, dass Du gern zur Arbeits gehst. So lässt sich ein Feel-Good-Manager kurz umschreiben. Denn ohne Wohlbefinden geht es heute in keinem Betrieb mehr so richtig. Der Feel-Good-Manager ist dafür da, das Klima am Arbeitsplatz zu verbessern, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem ehrlichen und respektvollen Umgang miteinander zu animieren und die Kommunikation innerhalb des Unternehmens zu verbessern. Dazu gehört, dass Unstimmigkeiten genauso dokumentiert und angegangen werden wie besonders positive Dinge. Feel-Good-Manager sorgen auch mit gemeinsamen Erlebnissen dafür, dass sich alle Angestellten wohlfühlen und mit dem Unternehmen identifizieren können.

Schon morgens am Arbeitsplatz mit einem Kaffee begrüßt zu werden, gehört für viele sicher zu einem schönen Traum - kann es aber auch geben mit dem Feelgood-Manager im Unternehmen.

Schon morgens am Arbeitsplatz mit einem Kaffee begrüßt zu werden, gehört für viele sicher zu einem schönen Traum – kann es aber auch geben mit dem Feelgood-Manager im Unternehmen.

Arbeitszeit und Freizeit verschmelzen

Es klingt wie eine ganz schlechte Idee, wenn die Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit aufgeweicht werden. Horrorvisionen von permanenter Erreichbarkeit, Rückholaktionen aus dem Urlaub und dergleichen werden evoziert. Immerhin wird die deutliche Trennung von Freizeit und Arbeit zugunsten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern als sehr wichtig empfunden. Aber gemeint ist etwas ganz anderes: Warum sollte man sich am Arbeitsplatz nicht so wohlfühlen wie zu Hause, und dazu noch ein bisschen freier die Arbeitszeit einteilen können? Die Arbeitsmodelle befinden sich im Umbruch, Gleitzeitmodelle, Arbeitstage mit flexiblen Pausenzeiten und die Möglichkeit, auch kurzfristig mal im Home-Office arbeiten zu dürfen, sind ein Anfang. Feel-Good-Manager können herausfinden, ob dieser Bedarf besteht und gegebenenfalls zwischen Firmenleitung und Mitarbeitern respektive Mitarbeiterinnen die Kommunikation koordinieren.

Den Arbeitsplatz umgestalten und Teambuildingmaßnahmen

Ein Arbeitsplatz ist nicht nur ein Schreibtisch mit Computer und ein Stuhl. Kein Mensch kann acht oder mehr Stunden am Tag sitzen und sich dabei wohlfühlen. Wenn das klassische (Großraum-)Büro in angenehme Räume aufgelöst wird, kann das so aussehen:

  • Eine Kaffeeküche lädt mit Kühlschrank, Obstschale, Sitz- oder Stehgelegenheiten und natürlich einem modernen Kaffeeautomaten zum Austausch mit Kollegen und Kolleginnen ein. Ein Raum wie dieser bietet Freiraum und kommt der firmeninternen Kommunikation zugute.
  • Verstellbare Arbeitstische sollten die Arbeit im Sitzen aber auch Stehen grundsätzlich ermöglichen. Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung, sorgt für eine erhöhte Konzentration und damit bessere Leistung. Um fit zu bleiben und auch die Muskeln etwas zu lösen gibt es zahlreiche Büro-Übungen, die einfach in den Büroalltag integriert werden können.
  • Eine Ruheraum für eine geschützte Privatsphäre bringt bei Bedarf auch die nötigen Ideen, um effektiv weiterarbeiten zu können. Optimal dafür geeignet sind Sitzmöglichkeiten, die durch Grünpflanzen oder Stellwände optisch abgetrennt sind, möglichst auch etwas akustischen Schutz bieten, und die Dank bereitliegendem Papier und Stiften immer noch zum Arbeiten genutzt werden können.
  • Firmeninterne Events, die neue Leute willkommen heißen, auf die jahreszeitliche Situation Rücksicht nehmen und für gemeinsamen Spaß sorgen, motivieren ungemein. Das können Ausflüge sein, externe Fortbildungen, gemeinsame Kaffee- oder Weinverkostungen, sportliche Events oder andere Veranstaltungen. Wichtig ist, dass der Zusammenhalt und die Identifikation mit dem Team gefördert werden – auch dafür sind Feel-Good-Manager da.

Viele kleine Schritte führen zum Erfolg

Besonders in Hochleistungsumgebungen wie der Uniklinik kann die Motivation der Mitarbeiter über Leben und Tod entscheiden. (CC BY SA 3.0)

Besonders in Hochleistungsumgebungen wie der Uniklinik kann die Motivation der Mitarbeiter über Leben und Tod entscheiden. (CC BY SA 3.0)

Das alles lässt sich einzeln relativ leicht umsetzen, aber den größten Effekt haben die Maßnahmen natürlich in der Gesamtheit. Wichtig ist auch immer, dass sich vor allem in Firmen mit flachen Hierarchien alle beteiligen. Manche der genannten Veränderungen mögen etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen – wenn das Management mit positivem Beispiel vorangeht, folgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermutlich gerne. Feel-Good-Manager sind Vertrauenspersonen, die letzten Endes das respektvolle und wertschätzende Miteinander im Arbeitsumfeld sicherstellen sollen.

Ein vertrauensvolles Arbeitsverhältnis beginnt übrigens schon vor Vertragsbeginn: Wenn neue Leute im Unternehmen beginnen, sollten Arbeitsplatz, PC und alle benötigten Informationen fertig vorbereitet zur Verfügung stehen. Unmittelbare Führungskräfte, direkte Kollegeninnen und Kollegen sowie die Kontaktperson aus der Personalabteilung müssen sich die Zeit nehmen, in den ersten Wochen bei Bedarf da zu sein. Dann funktioniert das Onboarding, also die Aufnahme in ein neues Arbeitsumfeld, auch reibungslos.

Bildquelle: CC BY SA 3.0 via Sicherlich/Wikimedia Commons

About Author

Peter Starck

Ich arbeite gelegentlich mit der Agentur Schrift-Architekt.de und werde hier später noch mehr schreiben.

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