Risikolebensversicherung – so lassen sich die Liebsten finanziell absichern
Eigentlich möchte man keine Gedanken an den Tod verschwenden, dabei kann es so schnell passieren, dass durch einen Unfall oder eine Krankheit ein geliebter Mensch aus dem Leben gerissen wird. Solche Meldungen erschüttern uns umso mehr, wenn eine Familie hinterlassen wird, denn neben der Trauer über den schweren Verlust stehen noch handfeste existenzielle Sorgen. Den Verlust eines Einkommens kann eine Risikolebensversicherung kompensieren und so zumindest finanzielle Nöte verhindern. Lesen Sie in diesem Beitrag, was eine Risikolebensversicherung ausmacht und worauf Sie beim Abschluss achten sollten.
Eine Risikolebensversicherung (oft auch mit RLV abgekürzt) zahlt bei Tod der versicherten Person eine vorab vereinbarte Summe an die im Vertrag begünstige Person aus. Mit diesem Geld können die Angehörigen die Beerdigung bezahlen, ihren bisherigen Lebensstandard halten und noch offene Kredite begleichen.
Günstiger Versicherungsschutz bei hoher Versicherungssumme
Bei einer Risikolebensversicherung handelt es sich um einen reinen Todesfallschutz. Sie leistet nur für den Fall, wenn die versicherte Person stirbt – passiert hoffentlich nichts, kommt es zu keiner Auszahlung. Dies ist der entscheidende Unterschied zur klassischen kapitalbildenden Lebensversicherung: Da kein Geld für das Alter angespart wird, sind die monatlichen Beiträge sehr gering. Eine sechsstellige Versicherungssumme kann man so für unter zehn Euro im Monat erhalten.
Der Preis einer Risikolebensversicherung richtet sich allerdings nicht nur nach der Höhe der Todesfallsumme. Ferner spielen noch der Gesundheitszustand, Alter, der Beruf und die Versicherungsdauer eine gewichtige Rolle bei der Prämienberechnung, denn generell gilt: Wer ein erhöhtes Sterberisiko hat, beispielsweise weil er Raucher ist, einen gefährlichen Beruf oder einer Risikosportart nachgeht, muss mehr für seine Absicherung bezahlen.
Gesundheitsprüfung: Notwendiges Übel zur Tarifberechnung
Den Gesundheitszustand ermitteln die Versicherer in den meisten Fällen über Gesundheitsfragen bei Antragsstellung. Vorsorgeinteressierte sollten nicht dem Trugschluss anheimfallen an dieser Stelle Vorerkrankungen oder Risiken zu verschweigen, um eventuelle einige Euro Monatsbeitrag zu sparen. Lässt sich nämlich der Todesfall auf unterschlagene Angaben zurückführen, kann die Versicherung die Leistung verweigern.
Bevor man sich für eine Gesellschaft entscheidet, sollte man einen gründlichen Vergleich der Tarife anstellen. Auf welche Punkte man dabei achten sollte, verrät beispielsweise die Checkliste auf Risikolebensversicherung.de. Sie zeigt, welche Optionen sinnvoll sind und welche verschiedenen Formen (Restschuldversicherung, Versicherung über Kreuz, Kombiprodukte, etc.) sich für wen eignen.
Die besten Anbieter im aktuellen Verbrauchertest
Daneben werden regelmäßig Tests von Verbraucher- und Wirtschaftsmagazinen veröffentlicht, wie im Finanztest der Stiftung Warentest oder Focus Money. Sie vergleichen anhand von Modellkunden die Annahmerichtlinien, Vertragsbedingungen, Finanzstärke und den Preis der Risikolebensversicherung.
Der aktuellste Test findet sich in FOCUS MONEY (Nr. 35; 2016). Gemeinsam mit der Deutschen Finanz-Service Institut GmbH (DFSI) wurden die besten Tarife für unterschiedliche Berufsgruppen ermittelt (das PDF-Booklet zum Test finden Sie hier). Anbieter, die in diesem Test oft die vordersten Positionen belegen konnten, waren:
- Allianz und Canada Life unter den Serviceversicherern
- Europa und CosmosDirekt unter den Direktversicherern
Allerdings wird jeder Kunde von den Versicherern als Einzelfall betrachtet, weshalb pauschale Aussagen, wie „Anbieter xy eignet sich für alle“, nicht möglich sind. Wer zum Beispiel raucht, ist bei anderen Versicherungen besser und günstiger aufgehoben, aber dies kann man erst erfahren, wenn man einen persönlichen Vergleich anstellt.
Bei Vorerkrankungen: anonyme Risikovoranfrage
Hierfür kann ein Versicherungsmakler beauftragt werden. Dies ist auch mit einem weiteren wichtigen Vorteil verbunden: Im Gegensatz zum Privatkunden kann dieser nämlich eine anonyme Risikovoranfrage bei den Gesellschaften stellen. Wird man nämlich von zu vielen Versicherern aufgrund eines schlechten Gesundheitszustands abgelehnt, ist die Gefahr hoch, im Hinweis- und Informationssystem der Versicherer zu landen, was die weitere Suche nach einem Hinterbliebenenschutz erschweren dürfte.