Mobile Payment und Digital Wallet: Gibt es eine bargeldlose Zukunft für Deutschland?
Bei all den großen technologischen Veränderungen und Errungenschaften der letzten Dekade ist es überraschend, dass in Deutschland noch immer am meisten mit Bargeld gezahlt wird. 80% aller Transaktionen werden bar ausgeführt, was deutlich höher ist als in anderen europäischen Ländern und erst recht höher als in den USA ist, wo 50% aller Zahlungen digital durchgeführt werden.
Es lässt sich darüber streiten, ob es am abschreckenden Beispiel der Inflation in den 1920er Jahren liegt oder am generellen Misstrauen gegenüber Kreditinstituten: Die Deutschen nutzen überwiegend noch analoge Zahlungsmethoden und vorwiegend den Bargeldverkehr. Doch Zahlungsmethoden, die online abgewickelt werden, werden immer häufiger. So zum Beispiel beim Online-Shopping, -Wetten oder bei Online-Kasinospielen. Revolutionäre digitale Zahlungssysteme werden also auch in der Bundesrepublik immer gängiger.
Deutschlands digitale Zahlungsanbieter
Einige innovative Unternehmen in Deutschland sind marktführend in Sachen digitale Zahlmethoden: Das Berliner Unternehmen BillPay bietet bspw. eine einfache Möglichkeit, Online-Transaktionen wie Einkäufe und direkte Debitzahlungen durchzuführen. Sofort ist eine Partnerschaft mit dem schwedischen Unternehmen Klarna eingegangen, um mehr als 35.000 Online-Shops einen digitalen Finanzservice zu bieten. Eine Nachfrage für flexiblere Zahlungsmethoden besteht also durchaus.
Private und öffentliche Nachfrage
Digitale Zahlungsmethoden werden mittlerweile in vielen unterschiedlichen Situationen genutzt, sowohl auf privater als auch auf öffentlicher Ebene. Die Hallesche Verkehrs-AG HAVAG bietet eine sichere Online-Zahlungsmethode an, mit der man Fahrkarten kaufen und aktualisieren kann. Auch Online-Spielplattformen wie Grand Mondial sind in den letzten Jahren immer erfolgreicher geworden, da sie eine große Auswahl an digitalen Zahlmethoden anbieten. Anbieter wie PayPal und Neteller bieten ihren Nutzern sogar die Möglichkeit, Kasinospiele zu spielen und auf sichere Art dafür zu zahlen.
Regierungsinitiativen
Auch die öffentlichen Verwaltungen implementieren immer mehr Regeln zur digitalen Zahlung und ermutigen Bürger so zunehmend, derartige Angebote zu nutzen. Es gibt bereits Pläne, den 500-Euro-Schein abzuschaffen, um Geldwäsche zu bekämpfen. Viele Bürger sind immer noch der Ansicht sind, dass digitale Zahlungen schwieriger zu überwachen sind. Doch aufgrund der hohen Nachfrage nach Online-Shopping, Wettbüros, Kasinos und auch der Online-Verwaltung (sog. E-Government wie in Estland) ist man auf dem besten Weg in ein bargeldloses Zeitalter.
Bildquelle: CC-BY-SA via Schrift-Architekt.de/flickr.com
Peter Starck
Ich arbeite gelegentlich mit der Agentur Schrift-Architekt.de und werde hier später noch mehr schreiben.