Ergonomie im Büro: Gesundheitsvorsorge und Motivation am Arbeitsplatz
Mit dem Herbst werden die Tage kürzer und kälter. Immer mehr Leute verlagern dann ihre Arbeiten nach innen – ob nun im Büro oder Zuhause. Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn die kalten Winde ziehen, tut uns dann häufig der Rücken weh. Besonders im Büro, wo wir in einem Arbeitsleben durchschnittlich 80.000 Stunden im Sitzen verbringen.
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Kann ich vorsorgen?
Es gibt Rückenschulungen, Sportkurse und präventive Maßnahmen, die auch von den Versicherungen gefördert werden. Denn 40 Millionen Fehltage pro Jahr sind allein auf Rückenbeschwerden zurückzuführen. Doch für die meisten dieser Förderungen braucht man ein ärztliches Schreiben. Da fangen dann die Probleme an, denn Rücken-Fachärzte sind nicht sehr dicht gesäht:
Laut dem Medizinportal Jameda gibt es mindestens 1.260 Ärzte in Halle (Saale). Bei einer Bevölkerung von etwa 236.900 Einwohnern kommt auf etwa 190 Einwohner ein Arzt. Doch bei Rückenleiden braucht man einen Spezialisten, den Orthopäden. Im Portal finden sich dann nur noch 60 Mediziner im Raum Halle – das macht fast 4000 Einwohner pro Orthopäde! In anderen Orten sieht die Situation noch schlimmer aus. In der Gemeinde Teutschenthal wohnen fast 13.000 Menschen, aber eingetragen ist nur eine einzige Praxis mit orthopädischem Schwerpunkt.
Neben den vielen privaten Ärzten und Orthopäden gibt es auch viele gute Krankenhäuser in Halle und dem Saalekreis – doch dort werden eher die Rücken-Notfälle behandelt. Dennoch kann man auch selbst etwas tun – gerade in Büros.
Gesunder Rücken am Arbeitsplatz: Zauberwort Ergonomie
Von großer Bedeutung ist die ergonomische Ausstattung des Arbeitsplatzes, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden. Zur Gesundheitsvorsorge dient ein elektrisch höhenverstellbarer Schreibtisch, der idealerweise 160 Zentimeter breit ist und eine 3 Zentimeter dicke Tischplatte aufweist. Die Oberfläche sollte aus pflegeleichtem Kunststoff oder Holz, frei von PVC und Aldehyden sein. Eine Glasoberfläche führt zu unangenehmen Spiegelungen. Außerdem wird das Material als zu kalt empfunden. Unter dem Schreibtisch herrscht Beinfreiheit. Kabel verlaufen in einer Spirale oder in Durchlassdosen. Für die Füße gibt es verstellbare Stützen.
Der ergonomische Bürostuhl verbessert die Körperhaltung. Er beugt Rückenschmerzen vor und fördert die Durchblutung der Bandscheiben. Der ideale Stuhl hat fünf Rollen, ist gefedert und verfügt über Bremsen. Sitzfläche, Arm- und Rückenlehnen sind verstellbar. Die Polsterung ist rutschfest, atmungsaktiv und antistatisch. Eine Alternative sind ergonomische Hocker, die ein dynamisches Sitzen und eine Beweglichkeit um 360 Grad ermöglichen.
Als Bildschirme eignen sich Monitore (CRT, TFT) mit 17-Zoll-Diagonale. Für Grafikprogramme werden 19 bis 21 Zoll empfohlen. Die Tiefe des Computertisches liegt idealerweise bei 80 Zentimetern. Der Bildschirm sollte sich drehen, bewegen und neigen lassen. Bestenfalls steht er direkt vor dem Nutzer. Dabei verläuft die Blickrichtung parallel zu Fenster und Beleuchtung, um Reflexionen zu vermeiden. Ratsam ist ein Abstand zwischen Bildschirm und Augen von 60 Zentimetern. Zum Computer gehören eine leicht gewölbte Tastatur und eine ergonomische Maus.
Welche Risiken bestehen an einem nicht-ergonomischen Arbeitsplatz?
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Eine schlechte Körperhaltung führt zu Verspannungen und Schmerzen von Rücken, Nacken und Schultern. Kopfschmerzen sind die Folge.
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Mitarbeiter leiden unter erhöhtem Stress und depressiven Verstimmungen.
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Konzentrationsstörungen und Müdigkeit führen zu Einschränkungen der Leistungsfähigkeit und Produktivität.
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Das Wohlbefinden und die Motivation gehen verloren.
- An schlecht ausgestatteten Arbeitsplätzen besteht ein erhöhtes Risiko an Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, Osteoporose, Arthrose und Muskelschwund zu erkranken. Darüber hinaus ist eine deutliche Zunahme des Körpergewichts möglich.
Welche Risiken müssen vermeiden werden?
Orthopädische Erkrankungen und Herzinfarkte sind die häufigsten Risiken, die es zu vermeiden gilt. Experten raten deshalb 45 Minuten zu sitzen. Danach sollten sich die Mitarbeiter für 5 Minuten bewegen und anschließend 15 Minuten stehend arbeiten.
Darüber hinaus müssen Büros eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent aufweisen, beispielsweise durch eine Begrünung. Lärmbelästigungen sind einzudämmen. Als Schutz dienen schallabsorbierende Stellwände, sowie spezifische Materialien der Wände, Decken und Böden.
Peter Starck
Ich arbeite gelegentlich mit der Agentur Schrift-Architekt.de und werde hier später noch mehr schreiben.